Die Methode des Tötens

Vortrag von Cameron Munro am 11.5.2023

01.05.2023 - Kategorie: Veranstaltung

Am 11. Mai 2023 findet im Ort der Information unter dem Denkmal für die ermordeten Juden Europas eine nicht gerade alltägliche Veranstaltung statt. Der britische Forscher Cameron Munro hat in jahrelanger, akribischer Detailarbeit alles zusammengetragen, was es zu den so genannten "Gaswägen" zu wissen gibt. Dabei handelt es sich um fahrbare Gaskammern, die zum ersten Mal im besetzten Polen zur Tötung von psychisch Kranken und geistig behinderten Menschen eingesetzt wurden. Entwickelt wurden sie im Gestapo-Hauptquartier im besetzten Posen. Später waren sie vor allem mit den Einsatzgruppen in der besetzten Sowjetunion unterwegs.

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Opferbiographie: Mozek Checinski, Porträtfoto
Porträt von Moszek Checinski, Ausschnitt aus einem 1937 ausgestellten Dokument.

Auch Moszek Checinski wurde 1940 vermutlich in einer der Mordmaschinen getötet.

Mit Gaswägen wurden ca. 300.000 Menschen ermordet - vor allem Juden und psychisch Kranke. Trotzdem gibt es kaum Forschung zu dem Thema. Einem Aufsatz von Matthias Beer aus dem Jahr 1987 ist im Wesentlichen kaum mehr etws hinzugfügt worden. So konnten die Gaswägen zu einem Lieblingsspielzeug von Revisionisten werden. Aufgrund von bewussten Verdrehungen, Fehlern in der Forschungsliteratur und mangelhafter Dokumentation benutzen sie das Thema der Gaswägen, um den Holocaust insgesamt in Zweifel zu ziehen.

Cameron Munro kann dem nun Gewichtiges entgegensetzen. Seinen Vortrag anzuhören, lohnt sich. Wer nicht dabei sein kann, kan ihn sich nachträglich als Aufzeichnung auf der Seite der Tiergarten4Association  ansehen.