Ausstellung „T4“ im Evangelischen Krankenhaus Königin Elisabeth Herzberge
Das Evangelische Krankenhaus Königin Elisabeth Herzberge zeigt im Rahmen der „Langen Nacht der Bilder“ am 15. und 16. September die Ausstellung „T4“ in der ehemaligen Pathologie des Hauses. Am vergangenen Freitag, den 7. September, wurde die Ausstellung mit einer Vernissage eröffnet, bei der unter anderem der polnische Botschafter und der Vizepräsident des Deutschen Bundestages, Wolfgang Thierse, teilnahmen.

Außerdem wohnten der Ausstellungseröffnung auch ein Vertreter der Deutsch- Polnischen Gesellschaft für Seelische Gesundheit und eine Delegation ukrainischer Ärzte bei. Die von Michael Gollnow (Pinel-Gesellschaft gGmbh- Initiative für psychisch Kranke) konzipierte Ausstellung ist Teil der Informationspolitik des Evangelischen Krankenhauses Herzberge über das „dunkle Kapitel der eigenen Geschichte“ und verfolgt den Ansatz einer „emotional geprägte[n] Erinnerungs- und Gedenkkultur […] getragen von Betroffenheit, Trauer und Mitgefühl“. Dabei sollen persönliche Schicksale stärker in den Vordergrund gerückt werden.
Von den Rednern der Ausstellungseröffnung wurde mehrmals positiv auf die aktuellen Bemühungen um einen Informations- und Gedenkort an der Tiergartenstraße 4 Bezug genommen. Wolfgang Thierse betont, dass die Erinnerung an die Verbrechen der sogenannten NS-“Euthanasie“ eine schmerzliche, aber notwendige und verpflichtende Erinnerung für die Gegenwart und Zukunft sei. Er verwies auf Artikel 1 des Grundgesetzes und konkretisierte, dass die Würde des Menschen universal und nicht von Erfolg oder Gesundheit abhängig sei. Die Vernissage wurde abgerundet mit der Darbietung jiddischer Lieder von Olaf Ruhl und der Lesung von Briefen von Opfern und Gedichten von Nelly Sachs.
Lydia Stötzer
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- Gedenken19.01.2023
Gedenken am 27. Januar 2023
Der 27. Januar ist der Tag des Gedenkens an die Opfer des Nationalsozialismus. Im Jahr 2023 steht er im Zeichen der Erinnerung an die Menschen, die aufgrund ihrer sexuellen Orientierung bzw. geschlechtlichen Identität im Nationalsozialismus verfolgt wurden. Ebenso wird an diesem Tag der Opfer der nationalsozialistischen "Euthanasie"-Opfer gedacht. Zur besseren Orientierung haben wir eine Karte erstellt, die alle bekannten Veranstaltungen zu diesem Thema zusammenfasst. Sie kann unter diesem Link angesehen werden.AutorSchlagwortVerknüpfungenDenkmal und Gedenkstätte für die ‚Wasserburger Opfer‘ des Nationalsozialismus am Heisererplatz (Wasserburg am Inn), Heil- und Pflegeanstalt Teupitz (Asklepios Fachklinikum Teupitz, Teupitz), Heilanstalt Weinsberg (Klinik am Weissenhof Zentrum für Psychiatrie Weinsberg, Weinsberg), Lern-und Gedenkort "Medizinverbrechen im Nationalsozialismus" (Medizinhistorisches Museum Hamburg, Hamburg), T4-Tötungsanstalt Brandenburg/Havel (Gedenkstätte für die Opfer der Euthanasie-Morde in Brandenburg/Havel, Brandenburg/Havel), T4-Tötungsanstalt Hadamar (Gedenkstätte Hadamar, Hadamar), T4-Tötungsanstalt Pirna-Sonnenstein (Gedenkstätte Pirna-Sonnenstein, Pirna), Tiergartenstraße 4 (Gedenk- und Informationsort für die Opfer der nationalsozialistischen »Euthanasie«-Morde, Berlin)
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Neueste und hervorgehobene Biografien von Opfern
Die Sammlung von Opferbiographien begann im Jahr 2010 und wächst seither stetig. Hier sehen Sie Biografien, die kürzlich hinzugefügt wurden und solche, die aus Anlass eines Jahrestages oder Ereignisses hervorgehoben wurden. Angehörige und Erinnerungsinitiativen haben sie uns zur Verfügung gestellt.