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Historischer Ort: Hamburg, Lern-und Gedenkort "Medizinverbrechen im Nationalsozialismus", Ausstellung 2
Lern-und Gedenkort "Medizinverbrechen im Nationalsozialismus"
Medizinhistorisches Museum Hamburg
Lern-und Gedenkort "Medizinverbrechen im Nationalsozialismus"
Medizinhistorisches Museum Hamburg

Lern-und Gedenkort "Medizinverbrechen im Nationalsozialismus" (Medizinhistorisches Museum Hamburg)
Museum in Hamburg

Das Medizinhistorische Museum Hamburg steht unter der Leitung des Instituts für Geschichte und Ethik der Medizin . Die Dauerausstellung des Medizinhistorischen Museums Hamburg füllt sechs Räume des denkmalgeschützten Fritz-Schumacher-Hauses in der ehemaligen Pathologie des UKE. Sie stellt die Geschichte der Medizin der vergangenen 150 Jahre in ihren Höhen und Tiefen vor. 

MuseumGedenkstätte

AdresseMartinistraße 52
20246 HamburgRoutenplaner
LinksWebseite des medizinhistorischen MuseumsDatenbank mit Namen von 4.700 Hamburger "Euthanasie"-Opfern
KontaktHerr Henrik Eßler
Tel (0)40 7410-57225
Fax 040 7410 - 57172
E-Mail schreiben
ÖffnungszeitDas Museum ist mittwochs, samstags und sonntags zwischen 13:00 Uhr und 18:00 Uhr geöffnet. Sonntags findet um 15:00 Uhr eine öffentliche Führung statt, die im Eintrittspreis enthalten ist.
AngebotAusstellung, Gruppenführungen

Der nun als Teil der Dauerausstellung im Medizinhistorischen Museum konzipierte Lern- und Gedenkort geht insbesondere auf zivilgesellschaftliche Initiativen in Hamburg zurück. Bereits seit einigen Jahren hatten sich verschiedene Akteure, für die Etablierung eines öffentlichen Ortes zur Erinnerung an die Opfer von Euthanasie und Zwangssterilisationen und für die Auseinandersetzung mit den Medizinverbrechen im Nationalsozialismus engagiert. Ein von der Senatskanzlei eingesetzter Arbeitskreis legte den Grundstein für die Planungen. Der Arbeitskreis setzt sich zusammen aus Vertretern der Evangelischen Stiftung Alsterdorf, der Asklepios Klinik Nord Ochsenzoll, dem Medizinhistorischen Museum im UKE, der Senatskoordinatorin für die Gleichstellung behinderter Menschen, der Landeszentrale für politische Bildung, der Behörde für Gesundheit und Verbraucherschutz, der Behörde für Kultur und Medien, der KZ-Gedenkstätte Neuengamme sowie als Ehrenamtliche Hildegard Thevs.

2015 entschied der Hamburger Senat, diesen in Form einer künstlerischen Arbeit am Ort der früheren Staatskrankenanstalt Langenhorn und einen darüber hinaus informierenden Lern- und Gedenkort zu schaffen. Zusätzlich sollten ein Gedenkbuch sowie eine Web-Datenbank an die Opfer erinnern. Das Gesamtprojekt wurde durch die ZEIT-Stiftung, die Joachim Herz-Stiftung und aus Mitteln der Senatskanzlei finanziert.

Mit der Ausgestaltung und Umsetzung des Lernorts wurde schließlich 2016 das Medizinhistorische Museum betraut, in dem zwei Räume der bestehenden Dauerausstellung dafür umgestaltet wurden. Wichtig war allen Beteiligten dabei, auch wichtige vor 1933 sich entwickelnde ideologische Grundlagen und Diskurse (Eugenik, Sozialdarwinismus etc) darzustellen, um verschiedene Kontinuitäten über die politischen Systeme hinaus aufzuzeigen. So widmet sich ein Ausstellungsraum unter dem Titel "Fortschritt und Erfassung" insbesondere der Medizin und Sozialhygiene der Weimarer Republik, deren Gesundheitspolitik ein ambivalentes Bild zwischen dem Ausbau staatlicher Wohlfahrt und Gesundheitsüberwachung und der fortschreitenden bürokratischen Erfassung und Kontrolle der Bevölkerung darstellt.

Der zweite Raum stellt die konkreten Verbrechen, ausgehend vom "Hungersterben" in den Psychiatrien des Ersten Weltkriegs über die Kinder-"Euthanasie", die T4-Mordaktionen, Patientenversuche in Konzentrationslagern und den Zwangssterilisationen in den Mittelpunkt. Dabei werden Opferbiographien ebenso wie verschiedene Täter anhand von Objekten beleuchtet. Die räumliche Verortung ist anhand einer wandgroßen Übersichtskarte nachvollziehbar. Darüber hinaus wird anhand verschiedener Beispiele die juristische, gesellschaftliche und erinnerungskulturelle Aufarbeitung ersichtlich - im privaten wie im öffentlichen Raum. Als größtes Exponat prägt den Raum jedoch eine bis zur Decke reichende Bücherwand mit medizinisch-wissenschaftlichen Titel von 1900-1970 - auf beinahe bedrohliche Weise symbolisiert sie die Mittäterschaft der vermeintlich "reinen" Wissenschaften als ideologische Basis für die Greueltaten. Die Bücherwand bietet jedoch zugleich das Material für eine vertiefende Auseinandersetzung und weitere Recherchen. So umfasst ein Abteil auch eine Sammlung aktueller Sekundärliteratur zur Medizin und Gesellschaft im Nationalsozialismus.

In einem direkt anschließenden kleinen Raum, der ehemaligen Dunkelkammer des Institutsgebäudes, steht ein Datenbankterminal für die Recherche der Opferbiographien zur verfügung. Die Website ist auch unter www.hamburger-euthanasie-opfer.de zugänglich.
Die Räume sind barrierefrei zugänglich. Eine Broschüre in einfacher Sprache hilft bei der Orientierung. Die Ausstellungstexte sind durchgehend zweisprachig (deutsch und englisch).

Datenbank Hamburger Euthanasie-Opfer
Historischer Ort: Hamburg, Lern-und Gedenkort "Medizinverbrechen im Nationalsozialismus", Screenshot Datenbank
Screenshot der Website zur Datenbank mit den Namen von ca. 4700 Hamburger Opfern der NS-"Euthanasie"-Verbrechen.

Grundlage der Datenbank ist das 2017 veröffentlichte Hamburger Gedenkbuch Euthanasie. Die Toten 1939 – 1945. An die 4.700 Namen wurden durch Harald Jenner rekonstruiert und sind nach den Suchkriterien Namen, Ursprungseinrichtung, Verlegungsort, Sterbeort oder Sterbedatum dursuchbar. Es kann auch nach den Verfolgungskriterien Kinderfachabteilung, Zwangsarbeit oder »rassisch« verfolgt gefiltert werden. 

Die Datenbank ist online und im Lern-und Gedenkort "Medizinverbrechen im Nationalsozialismus" einsehbar. 

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Viele Orte, an denen NS-"Euthanasie"-Verbrechen stattfanden,  haben mit einander zu tun. Patienten wurden zwischen Anstalten hin- und hergebracht, Täter arbeiteten an identischen Orten. Diesen Verknüpfungen versuchen wir mit "Assoziationen" nachzugehen. Es ist daran gedacht, in Zukunft noch besser den Netzwerkcharakter der Aktion T4 abbilden zu können.

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