
Heil- und Pflegeanstalt Osnabrück (AMEOS Klinikums Osnabrück)
Heil- und Pflegeanstalt in Osnabrück
Auf dem Gelände eines 1803 aufgelassenen Benediktinerklosters wurde 1868 die "Hannoversche Provinzialständige Irrenanstalt" eröffnet. 1900 erfolgte die Umbenennung in Provinzial Heil- und Pflegeanstalt zu Hannover in der Trägerschaft der Provinz Hannover. Im Zweiten Weltkrieg schwer beschädigt, wurde die Anstalt im Jahr 1952 in Niedersächsisches Landeskrankenhaus Osnabrück umbenannt und 2008 an den Schweizer AMEOS-Konzern verkauft.

Heil- und PflegeanstaltDenkmal | |
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Adresse | Knollstraße 31 49088 OsnabrückRoutenplaner |
Links | Webseite des AMEOS-Klinikums zum Denkmal |
Kontakt | Tel 49 541 313 0 |
Aktion T4
Im April 1941 wurden 248 Patienten (92 Frauen und 156 Männer) nach vorheriger Erfassung durch die Bürokratie der Aktion T4 in die hessische Anstalt Eichberg deportiert. Diese diente als Zwischenanstalt, bevor die Patienten weiter in die T4-Tötungsanstalt Hadamar gebracht und dort ermordet wurden.
Gedenken und Erinnerung
In Osnabrück gab es seit 1999 Bemühungen, ein Denkmal für die Opfer der NS-"Euthanasie"-Verbrechen zu schaffen. Die Inititvie ging dabei von einer Selbsthilfegruppe von Psychiatrie-Erfahrenen aus. 1Am 27. Januar 2005 wurde im Anschluss an einen Gedenkgottesdienst auf dem Gelände des Klinikums ein Denkmal des Künstlers Werner Kavermann enthüllt. Er verband folgende Überlegungen damit:
"Neben meiner eigenen künstlerischen Arbeit war der Ort des Mahnmals auf dem Gelände des Landeskrankenhauses ausschlaggebend für die Gestaltung. Das Mahnmal sollte auf keinen Fall die Umgebung dominieren, da sich hier vorwiegend Patienten, Angehörige und Klinikpersonal aufhalten, die hier ihren Alltag verbringen oder auch eine Krisensituation zu bewältigen haben. Aus diesen Überlegungen heraus war es für mich wichtig eine Gestaltung zu realisieren, die sich in die Umgebung einpasst, bewusst wahrgenommen werden kann, sich aber nicht aufdrängt." 2.
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Assoziationen
Assoziative Beziehungen und Verknüpfungen
Viele Orte, an denen NS-"Euthanasie"-Verbrechen stattfanden, haben mit einander zu tun. Patienten wurden zwischen Anstalten hin- und hergebracht, Täter arbeiteten an identischen Orten. Diesen Verknüpfungen versuchen wir mit "Assoziationen" nachzugehen. Es ist daran gedacht, in Zukunft noch besser den Netzwerkcharakter der Aktion T4 abbilden zu können.
Assoziative Verbindungen
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- Stolperstein für Gertrud David (Osnabrück)
- Stolperstein für Erika Delskeskamp (Osnabrück)
- Stolperstein für Wilhelmine Grabow, geb. Bettenbrock (Osnabrück)
- Stolperstein für August Lümkemann (Osnabrück)
- Stolperstein für Johannes Lakeberg (Osnabrück)
- Stolperstein für Georg Klöppel (Osnabrück)
- Stolperstein für Franziska Knoche (Osnabrück)
- Stolperstein für Wilhelm Bernhard Koch (Osnabrück)
Mit ‚Heil- und Pflegeanstalt Osnabrück (AMEOS Klinikums Osnabrück, Osnabrück)‘ verknüpfte Biografien
Ausgewählte Literatur zum Thema
Die Würde des Menschen ist unantastbar.
1999, Bramsche
200 Jahre Psychiatriegeschichte im ehemaligen Königreich Hannover am Beispiel des Niedersächsischen Landeskrankenhauses Osnabrück
Autor | Eva Berger und Wolfgang Weig |
Opfer der NS-Psychiatrie Gedenken in Niedersachsen und Bremen
2007, Marburg
Autor | Raimond Reiter |
ISBN | 978-3-8288-9312-2 |
Psychiatrie im Dritten Reich in Niedersachsen
1997, Hannover
Autor | Raimond Reiter |
ISBN | 3-7752-5832-9 |