
Maria Fenski (b. Eissing)
from Berlin
14.8.1905
Geburt Maria Eissing in Papenburg an der Ems
Lyzeum bis zur 10. Klasse
Künstlerische Auseinandersetzung
mit der Ermordung Maria Fenskis
Hannah Bischoff hat den Verlust ihrer Großmutter durch einen „Euthanasie“-Mord in einem großen Bilderzyklus bearbeitet und auf ganz persönliche Weise dokumentiert.
1923
Aufenthalt in der Provinzial-Heilanstalt Osnabrück wg. sog. „Jugendirrsinn"
25.7.1927
Heirat mit Josef Fenski; Gewerkschaftssekretär der "Christliche Fabrik- und Transportarbeitergewerkschaft".
26.7.1927
Umzug nach Hamburg-Harburg
2.9.1928
Geburt des Sohnes Franz
9.9.1928 – 27.2.1929
Aufenthalt in der Staatskrankenanstalt Friedrichsberg/Hamburg wg. Wochenbettpsychose
Umzug nach Berlin, Haus mit Garten
Keine Psychosen, keine Krankschreibungen –
19.6.1930
Geburt der Tochter Christa
6.8.1935
Geburt des Sohnes Rainer
21.8.-24.9.1938
Sanatorium Heidehaus in Zepernick bei Berlin
Erste Cardiazol-Behandlung (3x)
Diagnose: „Paranoide Psychose"
24.6.1939
Einweisung ins Krankenhaus Herzberge in Berlin-Lichtenberg durch den Hausarzt Dr. Hanowski („Schizophrenie")
14.10.1939
Anzeige nach dem „Gesetz zur Verhütung erbkranken Nachwuchses" durch den Assistenzarzt Dr. Wirtz wegen beabsichtigter Sterilisation
Sterilisierungsverfahren; Josef Fenski war als gesetzlicher Vertreter bestellt –
6.9.1940
Beschluss des Erbgesundheitsgerichtes, dass die Sterilisation nicht erforderlich sei aufgrund der Argumentation von Josef Fenski
14.8.1941
Verlegung aus dem Königin-Elisabeth-Herzberge-Krankenhaus mit Sammeltransport nach Neuruppin
7.8.1942
Tod um 18.30; Todesursache: „Herzmuskelentartung". Tatsächliche Todesursache: Hungertod mit 42 Kilo
Benachrichtigung an:
Generalstaatsanwaltschaft Berlin
Dr. Irmfried Eberl in Bernburg ((T4-Euthanasie-Arzt)
„Reichsarbeitsgemeinschaft" in Berlin
Ehemann Josef Fenski (per Telegramm, etwa eine Woche nach dem letzten Besuch)
Text: Hannah Bischof
Assoziationen
Assoziative Beziehungen und Verknüpfungen
Alle Opfer der NS-"Euthanasie"-Verbrechen haben ihre Individualität. Manche wurden jedoch aus ähnlichen Motiven verfolgt, einige teilten zum Beispiel Gewaltererfahrungen in ihren zwischenmenschlichen Beziehungen. Andere wiederum wurden doppelt sigmatisiert: Weil sie als psychisch krank und behindert galten und als homosexuell und jüdisch definiert wurden.
Diesen Verknüpfungen versuchen wir mit "Assoziationen" nachzugehen. Sie ermöglichen es auch, geographische Beziehungen in unserer Datenbank zu recherchieren. Sie können also erforschen, wer am selben Ort oder Region lebte, wer in der selben Anstalt lebte und ermordet wurde.
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Biographies connected to ‚Maria Fenski‘
Ausgewählte Literatur zum Thema
Die Landesanstalt Neuruppin in der NS-Zeit
2004, Berlin
Author | Dietmar Schulze |
ISBN | 3-937233-12-1 |
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