Kein Raum für Rülpser
In letzter Zeit gibt es vermehrt Anfragen, dass wir als Projekt uns zu diversen Angriffen auf die Erinnerungskultur positionieren sollen. Sei es, dass jemand vom rechten Rand keine Stolpersteine mehr haben will, oder dass jemand ein Denkmal als Schande bezeichnet.
Unsere Position ist aber: Ignorieren. Warum? Aus langjährigen Erfahrungen mit dem Aufstieg der extremen Rechten in Österreich lässt sich vor allem lernen, dass diese Sprüche vor allem deswegen gesagt werden, weil sie Aufmerksamkeit erregen. Die Rechtsextremen behrerrschen die mediale Klaviatur perfekt und wissen meistens sehr genau, welcher Sager ihnen Schlagzeilen, Likes und Retweets bringt. Dagegen ist kein einziger Fall bekannt, dass die darauf folgende Aufregung auch nur einen Wähler dieser Parteien dazu gebracht hätte, sein Kreuzchen wo anders zu machen. Genau so wenig, wie man in den 1960er-Jahren die Revolte stoppen konnte, wird man heute den Aufstieg populistischer Parteien aufhalten können.
Noch ist es aber möglich, die Forderungen nach einer wie auch immer gearteten "Wende" in der Erinnerungskultur zu ignorieren. Nirgends in Deutschland haben die Populisten reale Macht, etwa eine Stolpersteinverlegung stoppen zu können. Solange das so ist, erscheint es sinnvoller zu sein, sie vor sich hin schäumen zu lassen. Ohne Echoraum verhallt jeder Sound schneller.
category | Essay |
Tag | AfD, Stolpersteine, Erinnerungskultur |
Aktuelle Beiträge im Blog
- Gedenken01/19/2023
Gedenken am 27. Januar 2023
Der 27. Januar ist der Tag des Gedenkens an die Opfer des Nationalsozialismus. Im Jahr 2023 steht er im Zeichen der Erinnerung an die Menschen, die aufgrund ihrer sexuellen Orientierung bzw. geschlechtlichen Identität im Nationalsozialismus verfolgt wurden. Ebenso wird an diesem Tag der Opfer der nationalsozialistischen "Euthanasie"-Opfer gedacht. Zur besseren Orientierung haben wir eine Karte erstellt, die alle bekannten Veranstaltungen zu diesem Thema zusammenfasst. Sie kann unter diesem Link angesehen werden.AuthorTagconnectionsDenkmal und Gedenkstätte für die ‚Wasserburger Opfer‘ des Nationalsozialismus am Heisererplatz (Wasserburg am Inn), Heil- und Pflegeanstalt Teupitz (Asklepios Fachklinikum Teupitz, Teupitz), Heilanstalt Weinsberg (Klinik am Weissenhof Zentrum für Psychiatrie Weinsberg, Weinsberg), Lern-und Gedenkort "Medizinverbrechen im Nationalsozialismus" (Medizinhistorisches Museum Hamburg, Hamburg), T4-Tötungsanstalt Brandenburg/Havel (Gedenkstätte für die Opfer der Euthanasie-Morde in Brandenburg/Havel, Brandenburg/Havel), T4-Tötungsanstalt Hadamar (Gedenkstätte Hadamar, Hadamar), T4-Tötungsanstalt Pirna-Sonnenstein (Gedenkstätte Pirna-Sonnenstein, Pirna), Tiergartenstraße 4 (Gedenk- und Informationsort für die Opfer der nationalsozialistischen »Euthanasie«-Morde, Berlin)
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Neueste und hervorgehobene Biografien von Opfern
Die Sammlung von Opferbiographien begann im Jahr 2010 und wächst seither stetig. Hier sehen Sie Biografien, die kürzlich hinzugefügt wurden und solche, die aus Anlass eines Jahrestages oder Ereignisses hervorgehoben wurden. Angehörige und Erinnerungsinitiativen haben sie uns zur Verfügung gestellt.