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Nachruf
03/14/2020, Robert Parzer

Matthias Vernaldi (1959-2020)

Matthias Vernaldi (1959 -2020) ist nicht mehr bei uns. Die Behinderten-Bewegung verliert einen ihrer wichtigsten Sprecher. Sein Engagement am „Runden Tisch Tiergartenstrasse“ hat beigetragen, dass wir heute ein Mahnmal für die Opfer am Ort der Mordzentrale haben.

Als er in der DDR geboren wurde, hatte die Gesellschaft für Menschen mit Behinderungen  (nicht nur da) eine  „besondere Welt“ vorgesehen.  Den  gesellschaftlichen Zuschreibungen hat er sein eigenes Lebensmodell  mit großem Selbstvertrauen entgegengestellt  und dafür gekämpft, dies als verallgemeinerte Form der Selbstbestimmung im Sozialsystem möglich zu machen. Seine einzigartige Biografie finden Sie hier.

Seine klugen, druckreifen Statements am „Runden Tisch“, vorgetragen im Bariton des Barden und voll Selbst-Ironie waren immer konsequent und kompromisslos, ohne je dem Debattengegner die Flucht in die Konfrontation zu lassen.  Er wollte angehört werden, ein Sprecher für  Diversität und Vielfalt. Er schuf für sich und andere Selbstbestimmungsräume in den Grenzen eigener Existenz. 

Seine Biografie zeigt einen  Möglichkeitsraum, den unsere Gesellschaft, den wir in seinem Gedenken bewahren wollen.

Text: Reinald Purmann/Arbeitsgemeinschaft für selbstbestimmtes Leben.

Mathias Vernaldi an seinem 60. Geburtstag im Britzer Garten in Berlin-Neukölln.
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Die Sammlung von Opferbiographien begann im Jahr 2010 und wächst seither stetig. Hier sehen Sie Biografien, die kürzlich hinzugefügt wurden und solche, die aus Anlass eines Jahrestages oder Ereignisses hervorgehoben wurden. Angehörige und Erinnerungsinitiativen haben sie uns zur Verfügung gestellt. 

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