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Veranstaltung
03/12/2018, Robert Parzer

Veranstaltungsübersicht März -Juli 2018

Der Nachlass von Ernst Klee wird am 15. März 2018 in Frankfurt am Main an die Gedenkstätte Hadamar übergeben.  Die Übergabe wird um 10.00 Uhr im Panoramasaal der Evangelischen Akademie Frankfurt am Römerberg 9 stattfinden.

Ohne den 1942 geborenen und 2012 verstorbenen gelernten Sanitär- und Heizungstechniker Ernst Klee wäre die Erforschung der NS-"Euthanasie"-Verbrechen wohl sehr anders verlaufen. Der Investigativjournalist prägte mit seinem beissenden, anklagenden Stil unter anderem in dem immer wieder aufgelegten, 1983 zuerst erschienen Monumentalwerk "Euthanasie im Dritten Reich" lange die Erinnerungskultur. Seine Filme wühlten auf und machten vergessene Täterorte bekannt, wie zum Beispiel das Fort VII in Poznan. Auf den Nachlass des unermüdlichen Informationssammlers und Überwinders auch höchster Archivmauern darf man gespannt sein.

Am 22. März 2018 wird in der Gedenkstätte Hadamar eine Gedenkfeier zum Jahrestag des Kriegsendes in Hadamar und zum 35jährigen Bestehen der Gedenkstätte  mit einem Vortrag von Herwig Groß und Dr. Matthias Hamann und Musik vom Saxofonorchester (S. Drexler) stattfinden.

 

 

Die Tötungsanstalt Hadamar war im März 1945 von amerikanischen Einheiten befreit worden. Sie fanden Massengräber, nur wenige überlebende, ausgezehrte Opfer und einige der Täter vor, denen sie im amerikanischen "Hadamar trial" den Prozess machten. Mehr dazu auch auf der Webseite der Gedenkstätte.

Blog: Hadamar, Tötungsanstalt Hadamar Haupteingang 1945
Tötungsanstalt Hadamar Haupteingang 1945

Ebenfalls am 22. März 2018 wird um 16:00 in Wrocław die Ausstellung "Vergessene Opfer der NS-"Euthanasie" - Die Ermordung schlesischer Anstaltspatienten 1940-1945" eröffnet. Die Präsentation der Ausstellung wird im Verbindungsbüro des Freistaates Sachsen am Rynek 7 in Wrocław stattfinden. 

Die von Dietmar Schulze erarbeitete Wanderausttellung wird in deutscher und polnischer Sprache über einige der etwa 2.500 Schlesier berichten, die den NS-"Euthanasie"-Verbrechen zum Opfer gefallen sind. Ebenso werden historische Hintergründe und mit den Verbrechen verbundene Orte vorgestellt. 

Blog: Wanderausstellung Wroclaw
Eröffnung der Wanderausstellung "Vergessene Opfer der NS-"Euthanasie". Die Ermordung schlesischer Anstaltspatienten 1940-1945 am 22. März 2018 in Wrocław.

Thematisch mit der Veranstaltung in Wroclaw verbunden ist die Tagung des Arbeitskreises zur Erforschung der NS-Euthanasie und Zwangssterilisation vom 8. bis 10. Juni 2018 in Görlitz. Die Ankündigung finden Sie hier; ein Programm wurde noch nicht veröffentlicht. Die Brüder- und Schwesternschaft Martinshof e.V. lädt ein.

Vom 10. April bis zum 17. Mai gastiert die Wanderausstellung "Erfasst, verfolgt, vernichtet"  der DGPPN (Deutsche Gesellschaft für Psychiatrie und Psychotherapie, Psychosomatik und Nervenheilkunde) in Frankfurt/Main. 

Den Rahmen für die Wanderausstellung bietet die Präsenz des Denkmals der Grauen Busse in Frankfurt, das noch bis zum 27. Mai am Rathenauplatz stehen wird. Dazu wird ein umfangreiches Programm geboten, über das eine eigene Webseite informiert.

Auch zur Ausstellung selbst gibt es ein sehr gutes Begleitprogramm (PDF hier). Herausgegriffen sei nur eine Veranstaltung am 8. Mai: Oberstaatsanwalt a.D. Johannes Warlo wird über die Ermittlungen und Prozesse gegen die Täter der NS-"Euthanasie" in Frankfurt/Main einen Vortrag halten. Warlo war selbst für diese Verfahren zuständig, die, wie es im Programmheft heisst "verdeutlichen [...] was in diesem für NS-Strafverfolgung immer noch ungünstigen Klima möglich war"

Im Jahr 2014 stand das Denkmal der Grauen Busse in Poznan vor dem ehemaligen Kaiserschloss.

In Meran wird am 20 und 21. April 2018 die Tagung "Agnes, Ida, Max und die anderen. NS-„Euthanasie“ und Südtirol – Vergessen und Erinnern" veranstaltet

"Aufhänger" für die Tagung ist der so genannte Fall Hohenberg. In diesem niederösterreichischen Dorf waren am 21. April 1945 sechs Menschen mit Behinderungen, darunter fünf aus Südtirol, ermordet. Elisabeth Malleier (Wien) schrieb darüber und konzipierte eine Tagung, die sich mit der NS-"Euthanasie" in Südtirol, Nordtirol und Kärtnen und ihren Folgewirkungen beschäftigt. Auch der Film "Nebel im August" wird gezeigt werden;  die Publikation der Tagungsbeiträge wird im Verlag Alphabeta, Meran, erscheinen

Tagung Agnes, Ida, Max und die anderen. NS-„Euthanasie“ und Südtirol – Vergessen und Erinnern

Der Lern- und Gedenkort Schloß Hartheim veranstaltet am 25. April 2018 ein Forschungskolloqium "Krieg und Psychiatrie"

Der Lern- und Gedenkort Schloss Hartheim will sich in seinem diesjährigen Kolloquium der Thematik widmen und neuere Forschungsprojekte zu einzelnen Heil- und Pflegeanstalten auf dem Gebiet des heutigen Österreich präsentieren. Im Rahmen der Beiträge soll auch versucht werden, Lebensbedingungen und Sterblichkeit in der Psychiatrie im Ersten Weltkrieg mit jener in der NS-Zeit bzw. im Zweiten Weltkrieg zu vergleichen. Erste Ergebnisse zeigen hier ein differenziertes Bild: Entsprechend den rassenhygienischen Positionen des Nationalsozialismus mordeten während des Zweiten Weltkriegs Ärzte in zahlreichen Kliniken des Dritten Reichs und der besetzten Gebiete. Auch wurde in manchen Regionen und Einrichtungen durch absichtliche
Minderversorgung ein starkes Ansteigen der Sterberaten verursacht. In anderen Heil- und
Pflegeanstalten wiederum wurden PatientInnen nicht vorsätzlich zu Tode gebracht, hier lagen
die Sterberaten zum Teil unter jenen des Ersten Weltkriegs.

Anmeldung bis zum 20. April 2018

Forschungskolloqium im Lern- und Gedenkort Schloß Hartheim am 25. April 2018

Vom 29. Juni bis 7. Juli 2018 findet im neuen Stuttgarter Stadtmuseum die Erinnerungswoche "Schlaf Kindlein Schlaf" statt. 

"...bildnerische, tänzerische, musikalische, lyrische und schauspierische Ausdrucksformen sowie thematische Podiumsgespräche" erinnern an die Morde an Kindern in Stuttgart im Rahmen der Kinder"euthanasie". Die Woche steht unter der Schirmherrschaft von Serge und Beate Klarsfeld. 

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