Johann Meya
aus Bedburg-Hau (Nordrhein-Westfalen)
geb.
in
Nowa Ukta (Neu-Ukta)
gest.
in
Grafeneck
aus Bedburg-Hau (Nordrhein-Westfalen)
geb.
in
Nowa Ukta (Neu-Ukta)
gest.
in
Grafeneck
Herr Johann Meya aus Neu-Ukta, Kreis Lemberg, wurde 35-jährig 1909 in der Heil- und Pflegeanstalt Grafenberg aufgenommen und im Dezember 1911 in die Anstalt Bedburg-Hau überwiesen. Der letzte Eintrag in Grafenberg (der dortige Aufnahmebefund ist unleserlich) lautete, „arbeitet fleißig, immer noch etwas stupurös mit depressivem Einschlag, fasst Fragen gut auf und antwortet adäquat, Schulkenntnisse mäßig“. Diagnostiziert wurde „Schwachsinn“.
In Bedburg-Hau, wo er die nächsten 29 Jahre bleiben sollte, wird anfangs eingetragen, er sei ruhig und willig, er arbeite gut in der Schreinerei mit, lächle auf Anrede und spreche ab und zu den Wunsch aus, nach Hause zu wollen. Im Jahr 1922 ist einmalig der Eintrag zu finden, „Besuch von der Frau“, ansonsten ist in der Krankengeschichte nichts zu den Angehörigen zu erfahren. Die Jahre 1912-1918, 1919-1927 und 1930-1939 werden jeweils auf einer Seite einzeilig abgehandelt – mit sich stets wiederholenden Worten wie „sehr fleißig in der Schreinerei, zufrieden, unverändert, verrichtet aufgetragene Arbeiten, gänzlich wunschlos, stumpf, zurückgezogen, freundlich, höflich bei Anrede“.
Der begutachtende T4-Arzt ändert auch bei ihm die Diagnose nachträglich: zwischen die früheren Einträge im Jahr 1934 schreibt er die Diagnose „Schizophrenie“, bejaht eine Erbkrankheit und die andauernde Anstaltspflegebedürftigkeit. Zum 1.9.1939 fügt er hinzu „keine Änderung, stumpf“ und es folgt zum 6.3.1940 „Sammeltransport nach Zwiefalten“.
Da nach Zwiefalten nur weibliche Patientinnen deportiert wurden, scheint dies entweder ein versehentlicher Eintrag zu sein oder die Ortsangabe diente der Verschleierung.
Bundesarchiv Berlin R 179/23635. Krankheitsverlauf: 14 Seiten. Diverse Handschriften
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