Kley Frieda

Arbeiterin aus Berlin-Oberschöneweide

geb. in Berlin
gest. in Brandenburg/Havel

Biografie

Frieda Kley wohnte in Berlin Oberschöneweide. Sie war die Tochter des Möbelpoliers Ferdinand Kley und der Arbeiterin Klara Kley, geborene Lorenz. Frieda Kley war ledig und hatte keine Kinder. Ihre jüngere Schwester lebte bei der Mutter. Diese wohnte ab 1930 als Klara Schulze in Berlin-Köpenick. Möglicherweise hatte sie den Bauunternehmer Otto Schulze geheiratet, der laut dem Telefonbuch von 1940 seine Firma in der Lindenstrasse 14 hatte.

Frieda Kley verliess die Schule mit 14 Jahren und arbeitete als Milchausträgerin bei dem Milchhändler Dörr. Am 13. November 1913 wurde sie wegen Geisteskrankheit an die Königliche Charite Berlin überwiesen und für unheilbar erklärt. Am 28. August 1914 wurde Frieda Kley von der Charite in die Brandenburgische Landesirrenanstalt Eberswalde überwiesen. Dort lebte sie bis zu ihrer Überführung am 11. September 1933 in das Mädchenheim Prenzlau, was umbenannt wurde in die Brandenburgische Pflegeanstalt Prenzlau. Mit der Auflösung der Pflegeanstalt wurde Frieda Kley am 1. September 1939 in die Landesfrauenklinik Neukölln ueberwiesen und anschliessend am 27. Oktober 1939 in die Zwischenanstalt Teupitz. Über all die Jahre schrieb ihre Mutter Briefe und erkundigte sich immer wieder nach der Tochter während diese ihren Schicksalsweg durch die verschiedenen Institutionen gehen musste.

Das letzte bekannte Datum ist der 13. Juni 1940. An diesem Tag steht in der Akte „ausgeschieden“ und Frieda Kleys Name befindet sich in den Gedenkbüchern der T4 Tötungsanstalt Brandenburg/ Havel. Somit ist der 13.6. als Todesdatum von Frieda Kley anzunehmen, denn laut der Stiftung Brandenburgische Gedenkstaetten wurden die Patientinnen direkt nach der Ankunft ermordet: 

„Nach dem Verlassen der Busse brachte das Pflegepersonal sie zum Eingangsbereich der ehemaligen Anstaltsscheune. Nach Geschlechtern getrennt mussten sie sich entkleiden. Dann erhielten sie einen Stempel auf die Brust. Nach der Überprüfung ihrer Personalien führten Schwestern und Pfleger sie einem Arzt vor, der eine natürliche Todesursache für die Sterbeurkunde erfand. Zuletzt wurden die Patientinnen und Patienten fotografiert und anschließend in die Gaskammer gebracht. Ein Arzt ließ Kohlenmonoxid in den Raum ein und beobachtete die Tötung durch ein kleines Fenster. Nach Abschluss des Tötungsvorgangs und der Entlüftung des Raums brachen SA- bzw. SS-Männer den Leichen die Goldzähne aus und brachten die Körper zu den Verbrennungsöfen im angrenzenden Raum.“

Orte der Biografie

Geburtsort: Berlin

Berlin
Deutschland

Eberswalde
Deutschland

Prenzlau
Deutschland

Weitere Orte: Berlin-Neukölln

12053 Berlin
Deutschland

Hauptaufenthaltsort: Berlin-Oberschöneweide

12459 Berlin
Deutschland

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