Luise Brammer (geb. Knüppe)

aus Osnabrück

geb. in Ibbenbüren (Nordrhein-Westfalen)
gest. in Hadamar

Historischer Ort: Denkmal der Grauen Busse, Porträt 2

Biografie

Luise Brammer wurde am 17. März 1882 als Luise Knüppe in Ibbenbüren geboren.

Sie heiratete den Kraftfahrer Detlef Brammer, der 1911 aus Kiel nach Osnabrück gezogen war. Das Ehepaar lebte in der Martinistraße 43. Die Ehe blieb kinderlos.

Im Alter von 50 Jahren wurde Luise Brammer am 17. August 1932 in die Provinzial-Heil- und Pflegeanstalt Osnabrück aufgenommen. Wie es ihr in den nächsten Jahren erging, bleibt im Dunkeln. Ihr Mann ist im letzten Adressbuch der Stadt vor dem Kriege (1938/39) noch unter der ehelichen Wohnung gemeldet.


Am 24. April 1941 wurde Luise Brammer mit anderen Schutzbefohlenen der Provinzial-Heil- und Pflegeanstalt Osnabrück nach Eichberg „verlegt“. Die betroffenen Menschen wurden in Anstalten eingeliefert, die wie Eichberg als Zwischenstationen dafür sorgen sollten, die Ermordungen in Hadamar zu verschleiern. Als Luise Brammer Anfang Juni in Hadamar ermordet wurde, war sie 59 Jahre alt. Der Umbau von Hadamar zur Tötungsanstalt war im Dezember 1940 begonnen worden.
Die Gaskammer, in der auch Luise Brammer ermordet wurde, „maß 2,5 x 4,5 x 2,5 Meter und war bis zu einer Höhe von 1,80 Meter gekachelt“.
„Selbst wenn die Opfer bei ihrem Tod nicht körperlich litten, was aufgrund von Zeugenaussagen zu bezweifeln ist, so waren sie doch psychisch großen Qualen ausgesetzt. Zusammengepfercht in einem kleinen Raum, in den das Gas einströmte, müssen sie in ihrem Sterben unter grausamen Ängsten gelitten haben.“ (Dorothee Roer/Dieter Henkel: Psychiatrie im Faschismus, Bonn 1986, S. 82 und 91)

(Recherchiert von Lisa Böhne; Eingabe: Lea Hoffmann; ges./korr.: Schubert)

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